Der klassische Muscadet ist bekannt als Speisebegleiter zu allem was aus dem Meer kommt. Fisch, Muscheln, Meeresfrüchte – all das sollte passend begleitet werden können von einem frischen, spritzigen Muscadet, der aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gemacht wird. Sévre et Maine bezeichnet die Region um die Nebenflüsse Sévre und Maine, welche sich bei und nach Nantes von der Loire abtrennen. Nantes selber liegt nahezu unmittelbar am Atlantik und ist deshalb bekannt für Fischfang und die damit verbundenen regionalen Gerichte.
Muscadet – mehr als nur ein Schankwein?
Muscadet selber ist leider nicht wirklich bekannt für große Weine, was sicherlich auch an der etwas eindimensionalen Rebsorte Melon de Bourgogne liegt. Nichtsdestotrotz versucht die Region mehr und mehr komplexere Weine zu produzieren und ist vor allem bekannt für Weine mit langer Lagerung auf der Hefe. Genau daher stammt auch der Begriff „sur-lie“, welcher nichts anderes als „auf der Hefe“ bedeutet und nur von Weinen getragen werden darf, welche mindestens bis zum 1. März des der Ernte folgenden Jahres auf der Hefe liegen bleiben.
Was kann er denn nun?
Der Muscadet von der Domaine la Fruitière kommt im ersten Moment als ein klassischer Vertreter seiner Sorte rüber. Die Farbe im Glas ist blass mit einem leichten Gelb-Ton. In der Nase riecht man direkt eine ganze Ladung von Citrus Aromen, grünem Apfel, Birne und den hefigen Geruch nach Brioche auf Grund der Hefe Lagerung.
Im Mund macht sich direkt eine hohe Säure bemerkbar mit einer leichten Mineralität. Die Säure gibt dem Wein einen schönen Trinkfluss, aber ist sicherlich nicht Jedermanns Sache. Generell trinkt man Muscadet eher gut gekühlt, weshalb ich auch diesen Wein eher kühler temperiert hatte. Allerdings muss man ihm zu Gute halten, dass mit steigender Temperatur im Glas, eine schöne Saftigkeit hervorkommt, welche der scharfen Säure vom Anfang entgegenwirkt und diese abpuffert.
Fazit
Der Muscadet ist ein geradliniger aber auch einfacher Wein mit viel Säure. Gerade an Sommertagen, gut gekühlt oder als Begleiter zu Fischgerichten, kann er sicherlich seine Aufgabe gut erfüllen. Alleine würde ich den Wein allerdings nicht genießen und er ist auch definitiv nichts für Leute, die etwas Säure empfindlich sind. Mit circa 8€ reißt der Wein auch sicherlich kein Loch ins Portemonaie, wobei man für den gleichen Preis, sicherlich spannenderes direkt aus Deutschland bekommen könnte. Wenn aber vor Ort getrunken in Frankreich, kann ich mir vorstellen, dass der Wein im richtigen Ambiente um einiges besser „schmeckt“ als hier im kalten Winter.