Das Essen
Die Cuisine des Neumond’s lässt sich wohl gut mit der neu-deutsch genannten casual fine dining Kategorie beschreiben. Neben gestocktem Ei, Spargel und Rind, steht ebenso Pulpo oder Lachs mit Wasabi auf der Karte. Die Gerichte klingen im ersten Moment spannend und sind bei der Präsentation auch alle ansehnlich angerichtet. Allerdings fehlt den meisten Gerichten dann doch die nötige Finesse, um wirklich mit „fine dining“ in Verbindung gebracht zu werden. Die Vorspeise „Landei“ besteht laut Karte aus Ei, Spargel, Kartoffel und Bärlauch – allerdings ist das Ei mit Butter eher eine sehr mächtige Hollandaise, welche jeglichen Spargel Geschmack übertüncht und wenig Raum für Eleganz lässt.
Auch der Pulpo ist handwerklich gut zubereitet, allerdings fehlt dem Gericht mit Kohlrabi, Stachelbeere und Salzzitrone doch die nötige Genauigkeit, die aus einer guten Grundidee, ein beeindruckendes Gericht macht. Alles in allem ist zu sagen, dass die Küche im Neumond eine gute Arbeit leitet, aber eben nicht auf „fine dining“ Niveau. Bei Vorspeisen zwischen 12 und 15 Euro und Hauptspeisen, die im Schnitt 25 Euro kosten, würde man doch meinen, dass sich das Neumond hier versucht etwas höher anzuordnen, als es die Küche aktuell schon halten kann. Wären die Preise etwas niedriger, könnte man gut und gerne hier schön unter der Woche ein gutes Dinner verbringen. Deshalb gibt es gemischte Bewertungen von uns für’s Essen.
Das Ambiente
Das Neumond besteht aus 2 Gasträumen, welche in einem eher rustikalen aber chicen Stil eingerichtet sind. Die Wände sind in dunklen Blautönen gehalten und verleihen dem Gastraum eine angenehme, gemütliche Stimmung. Etwas nordischer Minimalismus und modern-skandinavisches Geschirr & Deko runden das Ambiente gut ab. Der Lautstärke Pegel ist angenehm – man kann sich gut unterhalten. Am Ende bleibt die Einrichtung jedoch Geschmackssache, wie sich in unserer Bewertung widerspiegelt.
Der Service
An unserem Abend waren 2 Personen im Service, welche sich beide sehr nett und charmant um uns gekümmert haben. Aufgabe erfüllt – aber leider auch nicht mehr. Die individuelle Note hat leider etwas gefehlt, was auch bemerkbar durch die eher durchschnittliche Aufmerksamkeit des Service zu Tage kam. Kleinigkeiten wie das zu späte Abfragen eines Aperitifs, wenig Hintergrundwissen zur Nachfragen auf der Weinkarte als auch das durchgehend den Gästen überlassene Nachschenken von Wein & Wasser selbst bei wenig Geschehen im Gastraum vermiesen uns sicher nicht den Abend, aber machen genau aus einem netten Dinner, einen richtig tollen Abend, für den man gerne etwas mehr Trinkgeld gibt.
