Layla Berlin

in wine spots

Review

das Essen
7.0/10
die Getränke
6.0/10
das Ambiente
7.5/10
der Service
5.0/10
Preis-Leistung
4.0/10
Overrall
5.9/10
been there

Das Essen

Lange stand das Layla Berlin schon auf unserer Liste der Restaurants, die wir besuchen wollen. Vergangenes Wochenende haben wir es schließlich endlich geschafft dieses, in manchen Kreisen gehypte, Restaurant zu besuchen. Das Layla ist ein mediterranes Restaurant, das die Küche des Mittleren Ostens aufnimmt und auf einem Teller vereint. Geführt wird das Restaurant von Meir Adoni, einem Kosmopolit mit israelischen Wurzeln, der bereits unter anderem im bekannten Noma in Kopenhagen gearbeitet hat. 

Obwohl das Layla (noch) keinen Stern hat, sind die Preise durchaus auf Sterneniveau, da sich eine Hauptspeise zwischen 30 und 40 Euro bewegt – nicht gerade wenig. Wir haben den Abend mit einem traditionellen Sesambrot aus Jerusalem gestartet, das auf einer großen Platte ansprechend serviert wurde und mit drei verschiedenen Dips kam. Dazu hatten wir zwei libanesische Pancakes mit konfierter Entenfüllung. Für den Anfang lecker und ein schöner Start in einen gemeinsamen kulinarischen Abend.

Als Hauptgang gab es für uns drei verschiedenen Gerichte. Zum einen die vegetarische Komposition aus handgemachtem Couscous, Blumenkohl, einer Tomaten Salsa, Karotten und Zuckerschoten. Für die nicht-Vegetarier unter uns gab es zum einen den gegrillten Oktopus, der sehr schön auf dem Teller serviert wurde, und das Jaffa Sea Souflaki. Alles in allem waren die Gerichte sehr gut und der Oktopus technisch sehr gut zubereitet. Wenn man sich jedoch den Preis für jeden Teller ins Gedächtnis ruft, müssen wir leider sagen, dass wir die Hauptgerichte etwas überteuert finden. Die Fischgerichte wären passender für um die 25 Euro gewesen und das Couscous Gericht wirkte auf dem Teller nicht ganz so ausgefallen, wie man es für einen Preis von 31 Euro erwarten würde. Da wir an diesem Abend die letzten Gäste waren, haben wir als nette Überraschung noch ein Dessert umsonst bekommen, eine Schokomousse mit gesalzenem Karamell Schaum bestäubt mit Kaffee und karamellisierten Mandeln. Ein leckerer, aber mächtiger Abschluss, der für drei Personen vollkommen ausreichend ist. Allerdings finden wir auch hier, dass das Dessert für 15 Euro etwas über der angemessenen Preisgrenze liegt. 

Die Wein Karte

Das Layla hat eine etwas ausgefallenere Getränke- und Weinkarte, als so manche Restaurants in Berlin, da sich neben eigenen Cocktail Kreationen auch israelische Weine wiederfinden. Für uns gab es nach einem spannenden Rote Bete Aperitif und einem erfrischenden Gin Drink eine Flasche israelischen Weißwein aus dem Holzfass. Passend zu den Gerichten hat es uns sehr gut gefallen, dass eben solche Weine auf die Karte mit aufgenommen wurden, da diese für Weinfreunde durchaus neue Horizonte eröffnen können. Was uns weniger gefallen hat, aber nicht an der Herkunft sondern am Ausbau des Weines liegt, waren die doch deutlich herauszuschmeckenden Holznoten, die dem Wein leider ein etwas plumpes Mundgefühl gegeben haben. Ob der Wein seine 70 Euro (Restaurantpreis) wert war, kann man gut und gerne diskutieren. Die Cocktails waren teils gut, teils etwas medizinisch – aber diese Bewertung ist sicherlich Geschmackssache. Einen fetten Minuspunkt möchten wir allerdings für das Wasser erteilen, da wir eine normale Flasche Acqua Panna für 9 Euro schlicht und einfach als Abzocke empfinden. 

Das Ambiente

Das Restaurant liegt in einer sehr ruhigen Lage direkt neben dem Tempodrom und gehört zum Crown Plaza Hotel. Betritt man den Raum, steht man zunächst in der rund gestalteten Bar, die hinten dran in das doch etwas größere Restaurant führt. Die Farben des Laylas sind gedeckt dunkel gehalten, es finden sich geradlinie und moderne Elemente wieder, sowie Holztische, die mit unterschiedlichen Stühlen bestückt sind. Uns hat das Ambiente ganz gut gefallen, da man gemütlich Platz nehmen konnte und darüber hinaus einen Blick auf die offene Küche in der Mitte des Raumes hatte.  

Der Service

Der Service im Layla ist international aufgestellt, was in Berlin schon fast Gang und Gäbe ist. Als wir angekommen sind wurden wir nicht vom Service begrüßt sondern mussten diesen selbst ansprechen und auf unsere Reservierung hinweisen. Über den Abend hinweg war das Service Personal, trotz der wenigen belegten Tische, nicht sehr präsent. So mussten wir uns beispielsweise den Wein selbst  nachschenken, was bei einem Restaurant dieser Preisklasse etwas mehr in den Fokus des Services gerückt werden sollte. Zudem hat der Kellner beim Eingießen des (teuren) Wassers dies ebenfalls verschüttet. Alles in allem passt für uns die Qualität und Aufmerksamkeit des Services nicht zur Preisklasse des Restaurants.