Der Wein Cumal von Dominio Dostares kommt aus dem Nord-Westen Spaniens aus der Region Castilla y Léon, die im Westen direkt an die nördlichen Grenzen von Portugal anstößt. Die Rebsorte ist 100% Prieto Picudo, welche eine autochtone spanische Rebsorte ist, die vor allem in der Region Castilla y Léon vorkommt.
Prieto Picudo – eine Spezialität oder nicht?
Typisch ist seine im Vergleich zu einem Spätburgunder intensive, dunkel-lila Farbe. Im ersten Moment riecht er etwas tomatig, leicht fleischig und hat eine leicht kräutrige Note. Im nächsten Moment erkennt man die fruchtigen Noten nach Johannisbeeren.
Im Mund bestätigt sich der frucht-betonte Geschmack. Gleichzeitig zeigt sich sowohl die Säure als auch die Tannine und der Alkohol-Gehalt sehr präsent, was mir eigentlich eher nicht gefällt. Dazu gesellt sich ein Hauch von Vanille, welcher ein Hinweis auf den Holz-Ausbau des Weins ist. Mein Zwischenfazit ist, dass der Wein sehr kräftig und dominant rüberkommt und ich entscheide mich dazu, ihm noch etwas Luft zu geben, damit sich mehr Aromen entfalten können.
Fazit:
Über die nächsten 2 Tage habe ich den Wein immer mal wieder verkostet und in der Zeit präsentierte sich der Wein schon etwas zugänglicher und hat einen leicht marmeladigen Geschmack bekommen, der nach reifer Kirsche und Himbeeren schmeckt. Nichtsdestotrotz sind Säure, Alkohol und Tannine immer noch sehr präsent und lassen den Wein wie ein Muskelprotz ohne viel Finesse erscheinen. Für mich wirkt der Wein nicht wirklich ausbalanciert und es fehlt hier vor allem an Finesse. Klar – als Fleisch-Begleiter bei einer Grillparty wird die Flasche sicherlich auch wegkommen, doch sowohl Preis (ca. 20€) als auch die Aufmachung lassen darauf schließen, dass der Wein eher mehr Lob für sich beanspruchen wollte. Alles in allem wirkt der Wein auf mich eher langweilig, zu gewollt und einfach als ein prolliger Muskelprotz, der aber nach der Kniebeuge schon komplett außer Puste ist. Leider keine Empfehlung – vor allem nicht für den Preis.