Wir haben diesen Châteauneuf-du-Pape über Vicampo bestellt, da er sehr gut bewertet war (Parker 94 Punkte). Der Wein stammt aus der Rhône Region und ist ein Cuvée aus den Rebsorten Grenache (60%), Syrah (30%) und Mourvèdre (10%). Sehr gespannt was der normalerweise 40 Euro teure Wein (wir haben ihn für um die 30 Euro gekauft) kann, haben wir es kürzlich gewagt den Korken zu ziehen.
Was macht diesen Rotwein so besonders?
Im Glas war der Rotwein aus Châteauneuf-du-Pape zunächst sehr dunkel und blickdicht. Die Farben reichten von rubinrot bis hin zu orange. In der Nase konnten wir sehr schön einige mittelstarke Noten von Erdbeeren und Kirschen erkennen. Hinzu kam etwas, das wir nicht genau definieren konnten, was allerdings etwas erdig und „kompostig“ roch. Das Holz schien ebenfalls in der Nase etwas dominanter zu sein.
Mit seinen 14,5 vol. % Alkohol hat der Châteauneuf-du-Pape XV ordentlich Wumms und diesen schmeckt man (leider) auch. Für uns war dies leider einer der dominantesten Eindrücke auf dem Gaumen, die den Rest des Weines etwas übertrumpften. Die Säure des Weines ist ebenfalls relativ stark – könnte allerdings auch daran liegen, dass der Wein eine geringe Restsüße hat. Am ersten Tag war der Wein auch noch sehr von Tanninen geprägt, was sich mit etwas Luft am zweiten Tag jedoch besserte. Die Tannine sowie die Aromen des Weins bleiben noch lange nach dem Schluck auf dem Gaumen.
Nichtsdestotrotz, lasst uns nochmal etwas genauer auf den Geschmack eingehen. Für uns hat sich der Wein am ersten Tag wohl sehr verschlossen gezeigt, da wir fanden, dass er etwas außer Balance ist. Vielleicht hätte sich dies mit etwas Zeit in der Karaffe gelegt. Alles in allem kam uns der Wein sehr schwer und gehaltvoll vor und hatte eine mittlere Intensität der Aromen. Der erdige, kompostige Geschmack setzte sich von der Nase bis auf den Gaumen fort. Hinzu kamen Kirschnoten und ein Hauch von unreifer Pflaume. Was uns etwas störte waren die Bitteraromen, die der Wein in sich trug und die dazu führten, dass die Gesamtbalance für unseren Geschmack nicht stimmte.
Fazit
Zusammenfassend können wir sagen, dass wir die gute Bewertung dieses Weines nicht 100% nachvollziehen können. Mit Sicherheit hätten wir ihm noch etwas Zeit an der Luft geben können, damit sich die Aromen besser entfalten und die Tannine etwas glätten. Dadurch, dass allerdings der Alkoholgehalt auch am zweiten Tag für uns noch so störend war, können wir für uns keine Top Bewertung für diesen Wein geben. Um die Bitterkeit und die starken Tannine etwas auszubalancieren könnten wir uns gut vorstellen, dass eine französische Zwiebelsuppe, ein Confit de Canard oder ein Gericht mit Süßkartoffeln sehr gut zum Châteauneuf-du-Pape XV passen könnte.